Schon seit der Antike begeistern sportliche Wettstreite die Massen. Dabei war der Sport schon immer Anlass für Glücksspiele aller Art. So entwickelten sich diese beiden Sparten parallel zueinander. Gerade in den letzten Jahrzehnten entwickelte sich die Möglichkeit mit Sportwetten ein großes Geschäft zu machen. Dies hatte natürlich auch seine Schattenseiten. Die Rede ist hier von Manipulation, Bestechung und Schiebung. Insbesondere der Fußball war von Wettskandalen betroffen, aber auch andere Sportarten blieben nicht verschont.
Im Folgenden präsentieren wir die größten Sportwetten-Manipulationsskandale. Falls Ihr Euch über weitere interessante Aspekte aus der Welt der Sportwetten informieren möchtet, empfehlen wir unser Sportwetten-Lexikon.
Wettskandale beim Fußball
Der wohl bekannteste Fußball-Wettskandal in Deutschland ist die sog. „Hoyzer-Affäre“. Robert Hoyzer pfiff u.a. das DFB-Pokalspiel zwischen dem HSV und Paderborn. Dabei kam es zu zwei kuriosen Elfmetern für die Ostwestfalen und einer unerklärlichen roten Karte für die Hamburger.
Im Frühjahr 2005 wurde offiziell, dass die Wettmafia dahintersteckte. Hoyzer gestand seine Involvierung und wurde zu 2,5 Jahren Haft verurteilt. Das Spiel konnte nicht wiederholt werden und nicht wenige behaupten, dass diese Partie für die spätere Entlassung von Klaus Toppmöller verantwortlich war, der sich in einer Krise mit dem HSV befand.
Viel größere Ausmaße hatte der Fußball-Wettskandal von 2009. Hier waren über 50 Spiele in Deutschland, Österreich und der Schweiz betroffen. Dabei handelte es sich vornehmlich um Partien aus den unteren Spielklassen, sowie der 3. und 2. Liga. In Österreich waren auch Erstliga-Begegnungen betroffen.
Es wurde in diesem Zusammenhang aufgedeckt, dass sowohl Schiedsrichter, als auch Spieler mit Summen im fünfstelligen Bereich bestochen wurden. Insgesamt sind wohl über eine halbe Millionen Euro an Bestechungsgeldern geflossen. Im Zuge der Aufklärung des Falles wurden die beteiligten Spieler von ihren Vereinen suspendiert und einige wurden juristisch verurteilt.
Drahtzieher war die kroatische Wettmafia, federführend hierbei die Brüder Ante und Milan Sapina. Beide bekamen jeweils eine fünfjährige Haftstrafe.
Wettskandal in der Basketball-Bundesliga
Dieser Wettskandal weitete sich auch auf die Basketball-Bundesliga aus. Aufgrund des geringeren finanziellen Volumens der BBL flossen hier auch nicht so große Summen. Betroffen waren Playoff-Spiele, die von Ante Sapina manipuliert wurden.
Auch hier wurden Spieler verhaftet, wie beispielsweise Ivan Pavic von den Brose Baskets Bamberg. Der Fall bekam im Schatten des Fußball-Wettskandals in Deutschland vergleichsweise wenig Beachtung.
Wettskandal beim Tennis
Ebenfalls nicht verschont von Wettskandalen blieb Tennis. Im Jahr 2007 standen nach Ermittlungen mehrere Spieler unter Verdacht. So wurde Alessio di Mauro suspendiert. Auch ein Deutscher war unter den Verdächtigen, nämlich Philipp Kohlschreiber.
Der Deutsche gab in diesem Zeitraum mehrere Spiele verletzungsbedingt auf. Pikant dabei: in einigen Fällen wurden hohe Wetten auf den Gegner abgeschlossen. Im Endeffekt konnte man ihm nichts nachweisen – ein fader Beigeschmack bleibt jedoch…
Wettskandal beim Handball
Auch wenn die finanziellen Ausmaße im Vergleich zum Fußball gering sind, wurde auch Handball immer wieder von Wettskandalen heimgesucht. Jüngstes Beispiel kommt aus Frankreich 2012. Es geht um die Partie zwischen dem damaligen Meister Montpellier und dem kleinen Klub Cesson-Rennes.
In der Halbzeit wurden immense Summen auf den klaren Außenseiter platziert und am Ende verlor der Meister die Partie. Das konnte der Wettaufsicht natürlich nicht verborgen bleiben. Am Ende wurden sechs Handballer verurteilt, die Gewinne von bis zu 250.000 Euro ermöglichten durch ihre Manipulation. Darunter auch Handball-Weltstar Nikola Karabatic. Der ehemalige Bundesliga-Profi wurde zu einer hohen Geldstrafe verurteilt.
