European Sports Security Association (ESSA)
Wer ist die European Sports Security Association? A
Die European Sports Security Association (ESSA) ist eine gemeinnützige Organisation, die im Jahr 2005 – als Folge der „Hoyzer-Affäre“ – von führenden Sportwetten-Anbietern gegründet worden ist. Sie dient dem Zweck der Integrität des Sports. Ziel ist es, jegliche regelwidrige Wettmuster oder mögliches Insiderwetten innerhalb jeder Sportart zu überwachen.
Welche Aufgaben übernimmt sie?
Die Rolle der ESSA ist es, ein Frühwarnsystem für alle Mitglieder zur Verfügung zu stellen, um Manipulationen bei Sportveranstaltungen frühzeitig zu erkennen. Damit mögliche Spielmanipulationen rechtzeitig aufgedeckt werden, installierte die ESSA ein zweistufiges Frühwarnsystem, das vom ersten Alarm bis zur Entscheidung des ESSA-Chef-Buchmachers nur maximal 60 Minuten benötigt.
Stufe 1: Internal Control System (ICS)
Alle ESSA-Mitglieder müssen ein anspruchsvolles internes Kontrollsystem (ICS) einsetzen. Dadurch werden die Mitglieder verpflichtet, strenge Schutzmaßnahmen zur Überwachung einzuhalten und alle Wettbelege zu speichern.
Stufe 2: ESSA Early Warning System (EWS)
Die zweite Stufe funktioniert in erster Linie dadurch, dass die einzelnen Mitglieder ihre Warnungen über verdächtige Transaktionen in das System eingeben. Dadurch erhalten alle Mitglieder ständiges Feedback über den aktuellen Wettmarkt. Die Warnungen gelangen an das ESSA-Sicherheitsteam und den Chef-Buchmacher. Danach wird überprüft, ob es dieses Wettmuster auch irgendwo anders auf dem Markt gibt. Falls dies der Fall ist, müssen die ESSA-Mitglieder Detailinformationen über diese Wetten liefern. Wenn es genügend Beweise für betrügerische Aktivitäten gibt (bspw. weil mehrere Mitglieder von unregelmäßigen Wettverhaltensmuster berichtet haben), meldet die ESSA dies dem entsprechenden Sportdachverband. Die ESSA arbeitet mit den Sportverbänden, Aufsichtsbehörden und Rechtsabteilungen eng zusammen. Bis dato hat die ESSA Absichtserklärungen mit der FIFA, UEFA, EPFL, The FA, DFB, ATP- , ITF, WTA unterzeichnet und unterhält enge Beziehungen mit dem IOC und vielen anderen Sportaufsichtsbehörden.
Verhältnis zu den Wettanbietern
Die Wettanbieter, die sich in dieser Vereinigung zusammengeschlossen haben, agieren untereinander partnerschaftlich. Da alle im „selben Boot“ sitzen, sind alle daran interessiert, Wettdaten zur Verfügung zu stellen und über etwaige verdächtige Wetteinsätze Auskunft zu geben.
Des Weiteren verpflichten sich ESSA-Mitglieder, folgende Maßnahmen einzuhalten:
- Alle Spieler müssen registriert sein und andauernde Spieler-Bestätigungs-Prozesse durchgeführt werden
- Die Möglichkeit muss bestehen, dass einzelne Tipster ausgeschlossen werden können.
- Es muss gewährleistet sein, individuelle Wett- und Einsatzlimits festlegen zu können.
- Generelle Sicherheitsmaßnahmen zur Betrugsbekämpfung.
Fazit
Der Zusammenschluss führender Sportwetten-Anbieter zu einer Organisation, deren Ziel es ist, die Integrität des Sports aufrecht zu erhalten und mit aller Schärfe gegen Korruption und Spielmanipulationen vorzugehen, ist gleichermaßen notwendig und alternativlos. Wenn das Vertrauen in einen sauberen Spitzensport nicht mehr vorhanden ist, könnte das gesamte Konstrukt aus Medien, Sponsoren, Vermarktung, Wettmärkten etc. in sich zusammenbrechen. Wer möchte schon mehrere Millionen Euro in einen Verein investieren und sponsern, der an einem Wettbewerb teilnimmt, bei dem man nicht sicher sein kann, ob dort alles mit rechten Dingen vor sich geht? Die ESSA leistet also auf mehreren Ebenen einen sehr wichtigen Dienst. Als Tipster kann man nur froh sein, dass es diese Organisation gibt.